Armut ist hier allgegenwärtig. Aber es gibt Unterschiede. Es gibt auch Menschen, denen es finanziellen erstaunlich gut geht. So manches Haus und so manche Wohnung hat mich schon überrascht, weil ich es hier gar nicht erwartet habe. Wenn man mit Blick aus Deutschland auf Albanien schaut, sind wohl die meisten Menschen arm. Wenn man hier lebt, erfährt man, dass es … wie soll ich es beschreiben? Es gibt Abstufungen in der Armut. Manche Menschen sind arm, kommen aber mit dem, was sie haben aus. Das Lebensnotwendige ist vorhanden. Dann gibt es Menschen, die zu wenig zum Leben haben. Schwester Gratias hat eine Liste. Eine Liste mit Namen. Familien, die Hilfe brauchen. In einem Umkreis um die Missionsstation, der größer ist als das Gebiet, dass Bruder Andreas als Pfarrer betreut, teilt Schwester Gratias regelmäßig Lebensmittelpakete aus. Manchmal auch Kleidung, Bettdecken, etc.
Allezwei Monate gibt es einen Tag, an dem die Menschen aus Fushë-Arrëz und der näheren Umgebung hierher zur Missionsstation kommen. Man sieht es auf dem Foto, die Wartenden vor dem Tor. Jede Familie bekommt drei Säcke Mehl (jeder davon wiegt 25 kg) und ein Paket mit haltbaren Lebensmitteln. Wir sind unheimlich dankbar für unsere Förderer aus Deutschland und Österreich, die uns das möglich machen.