Mein erster Geburtstag in Albanien geht zu Ende. Ich habe unendlich viele Geburtstagswünsche über alle möglichen Kanäle bekommen. Dafür möchte ich mich bei allen ganz herzlich bedanken. Ganz oft wurde ich gefragt, wie man denn in Albanien Geburtstag feiert. Nun, so genau kann ich das gar nicht sagen. Ich glaube, so viel Unterschied zu einer Geburtstagsfeier bei uns in Deutschland gibt es gar nicht. Für mich war es fast ein Tag wie jeder andere auch. Wir im Kloster feiern nämlich hauptsächlich unseren Namenstag und nicht den Geburtstag. Ich habe heute ganz normal gearbeitet. Zumindest habe ich das versucht. Es kamen nämlich immer wieder Nachrichten mit Geburtstagswünschen dazwischen ?
Woran ich heute gearbeitet habe, ist ein neues Projekt. Das heißt, das Projekt gibt es eigentlich schon seit vielen Jahren. Neu daran ist, dass es jetzt auch auf der Plattform betterplace.org online ist. Wir versuchen neue Wege zu gehen, um so neue Unterstützer für unsere sozialen Projekte zu finden. Und das steckt jetzt eben in den Kinderschuhen. Konkret geht es gerade um Ausbildungshilfen. Die Schule hat heute nach den Sommerferien in Albanien wieder begonnen. Es ist also ein ganz konkreter Anlass. Wir unterstützen junge Menschen, die eine weiterführende Schule oder eine Berufsschule besuchen und Studierende. Viele arme Familien können sich nämlich die Schule für ihre Kinder nicht leisten. Unsere Unterstützung kann individuell eingesetzt werden, z.B. für Fahrtkosten oder für die Unterbringung in einem Wohnheim. Von den Dörfern aus sind die weiterführenden Schulen nämlich oft nur schwer zu erreichen. Manchmal mit mehreren Stunden Fahrtweg.
Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ich mir doch als Geburtstagsgeschenk die Unterstützung des Projektes wünschen könnte. Das habe ich dann auch getan. Ich bin zwar „Bettelmönch“, jedoch war es für mich jedes Mal aufs Neue komisch, wenn ich eine Person direkt auf unser Spendenprojekt angesprochen habe. Das fühlt sich irgendwie nicht gut an. Ob ich mich wohl an so etwas gewöhnen werde?